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Der Trompeter und seine Frau

Verfaßt von gabyde     Kategorie: Ahnengeschichten

Bartholomäus Hanauer war Hoftrompeter des Hessischen Landgrafen Heinrich III „des Reichen“ (1440-1483) in Marburg und wurde von diesem nicht nur außerordentlich gut bezahlt, sondern erhielt zusätzlich regelmäßig Geldgeschenke und auch andere Zuwendungen z.B. in Form von Naturalien sowie ein Haus in der Judengasse (mit der Option, dieses jederzeit verkaufen zu dürfen). Auffällig ist zudem, daß seine, übrigens deutlich jüngere Frau (!) Guda, gebürtig wohl aus Kassel, vom Landgrafen eine Rente auf Lebenszeit bezog. Dies alles spricht dafür, daß dem Landgrafen wohl daran gelegen war, daß beide sehr gut versorgt waren. Eine Erklärung dafür könnte sein, daß die Tochter Margarete, die ca. 1475 zur Welt kam, womöglich eine Tochter des Landgrafen war… (es war nicht unüblich, die sogenannten „Schlafweiber“ an Bedienstete zu verheiraten, wenn jene schwanger wurden). Interessanterweise hat diese Tochter dann später den Goldschmied und Ratsherren Georg Juppe (übrigens ein Bruder des Bildhauers Ludwig Juppe) geheiratet, was für die hohe gesellschaftliche Stellung der Familie Hanauer spricht. Dies ist sicherlich nicht selbstverständlich für eine Musikerfamilie, erst recht nicht im ausgehenden Mittelalter.

Die Frage bleibt, wie Guda von Kassel nach Marburg kam. Eine Möglichkeit wäre, daß sie zum „Troß“ des Trompeters gehörte, denn dieser war vorher in Diensten Ludwig II. in Kassel tätig, bevor er an den Hof Heinrichs wechselte. Womöglich war sie ja die Tochter eines seiner Mitmusiker, denn meist war Bartholomäus mit Ensemble unterwegs (zu dem z.B. auch sein Cousin Gerbrecht gehörte).

Sicher kann man natürlich niemals sein nach so langer Zeit (außer es sollte noch wider Erwarten ein eindeutiger Beleg auftauchen), aber es spricht einiges dafür, daß ein klein wenig landgräfliches Blut in meinen Adern fließt 🙂

P.S. Es ist übrigens belegt, daß Heinrich III. eine uneheliche Tochter mit der Frau eines Malers hatte, die dann später einen Ratsherren geheiratet hat. Zufall???

Wenn zwei sich streiten…

Verfaßt von gabyde     Kategorie: Ahnengeschichten

Dann freut sich manchmal der Genealoge…
Da hat z.B. einmal mein Vorfahr Selmus Brandenburger im Jahre 1548 Prügel von seinem Schwiegervater Schneider Beuln und seinem Schwager Martin Beuln bezogen. Ob er’s verdient hatte, sei dahingestellt (er teilte selber auch sehr gerne aus), aber da der Vorfall im Bußregister festgehalten wurde, habe ich auf diese Weise etwas über die Familie seiner Frau erfahren und konnte auf dieser Seite zugleich den Stammbaum um eine Generation erweitern. Und das zu einer Zeit, wo Ehefrauen meist namenlos blieben.

Generationenversatz

Verfaßt von gabyde     Kategorie: Ahnengeschichten

Ernst Cording (1857-1937), mein Altvater, hat es weit gebracht. Als er 1881 meine Altmutter Emma Hermes heiratete, war er noch Fabrikarbeiter. Er machte dann eine Schlosserlehre, machte seinen Meister, und bereits 1904 gründete er ausschließlich mit seinem eigenen Vermögen eine GmbH und war Besitzer einer Fabrik für Baubeschläge mit 9 Fallhämmern.

Emma war 1899 nach dem 10. Kind im Kindbett gestorben. Ernst heiratete dann eine etwas ältere Frau, die 1924 im Alter von 70 Jahren starb. Zu dem Zeitpunkt war aber bereits seine zukünftige dritte Frau, die damals 28 Jahre junge Klara Steinbach, mit seinem jüngsten Sohn, Peter Otto, schwanger. Ernst und Klara heirateten 1925, als er 67 und sie ganze 29 Jahre alt war. Trauzeugen waren meine Urgroßeltern, die beide zu dem Zeitpunkt schon Anfang 40 waren.

So bekam also meine Urgroßmutter mit 42 Jahren noch einen kleinen Bruder und meine Oma im Alter von 12 Jahren einen Onkel.
Um das fortzuspinnen: als mein Vater geboren wurde, war sein Großonkel gerade mal 12 Jahre alt.

Alles klar? 😉

Schäferstündchen

Verfaßt von gabyde     Kategorie: Aufgeschnappt

Vor einiger Zeit saß ich im Ev. Kirchenarchiv in Darmstadt, als der Forscher, der am Lesegerät neben mir saß, die Anwesenden um Lesehilfe bat. Mit der geballten Forscherkompetenz aller Hilfsbereiten gelangten wir schnell zu der Lösung: da hatte die Frau des Schäfergesellen ein mit dem Schäfer „in Hurerey“ gezeugtes Kind zur Taufe gebracht.

Jetzt wissen wir endlich, wo der Begriff des „Schäferstündchens“ seinen Ursprung hat 😉

Die meisten Nachnamen in Folge

Verfaßt von gabyde     Kategorie: Ahnengeschichten

Eine Tochter des Johann Andreas Croll, die Amalia Wilhelmine Friederike (1774-1824), war, da die Eltern zum Zeitpunkt ihrer Geburt noch nicht verheiratet waren, eine geborene Klingenberg (Familienname der Mutter). Als dann die Eltern die Ehe schlossen, erkannte der Vater die Kinder als seine eigenen an und diese erhielten denn auch dessen Nachnamen Croll. So wurde aus der Amalia Wilhelmine Friederike Klingenberg die Amalia Wilhelmine Friederike Croll.

1804 heiratete sie in Bösingfeld (heute ein Stadtteil von Extertal/Lippe) den Franz Christian Ludwig Stichweh. Damit hatte sie bereits ihren dritten Nachnamen. Franz Christian Ludwig führte einen Krug, d.h. eine Wirtschaft, und war deshalb unter seinem Beinamen „Krüger“ bekannt.

In der Folge wurde sie eigentlich nur noch als Amalia Wilhelmine Friederike Krüger geführt (Nachname Nr. 4).

1808 verstarb Franz Christian Ludwig und Amalia Wilhelmine Friederike wurde Witwe. Es dauerte immerhin bis 1810, bis sie zum zweiten Mal heiratete, nämlich den Otto Wilhelm Cording. Somit hatte sie wieder einen neuen Nachnamen.

Als sie dann 1824 im Alter von nur 49 Jahren starb, konnte sie auf ein bewegtes Leben zurückblicken – zumindest was den Wechsel des Familiennamens angeht.

Die kürzeste Ehe

Verfaßt von gabyde     Kategorie: Ahnengeschichten

Johan Andreas Croll (1719-1787), Sohn des Pfarrers Ruland Crollius aus Breitenbach/Fulda war zunächst Leutnant, später Stabskapitän im Hessen-Kasselischen Garnisonsregiment von Bülow in Rinteln. Mit seiner fast 35 Jahre jüngeren „Haushälterin“ Wilhelmina Christina Klingenberg, einer Vollmaierstochter, hatte er, schon recht betagt, vier uneheliche Kinder. Das letzte der vier kam zur Welt, als er bereits in Rente war. Aber eine Hochzeit kam wohl trotzdem nicht in Frage.

Bis zum 17. Juni 1787. An diesem Tag hat er endlich der Mutter seiner Kinder das Jawort gegeben. Aber diese Ehe hielt nicht lange. Bereits Mittags um 12 Uhr desselben Tages verstarb er.

Das gibt dem Begriff „bis daß der Tod euch scheidet“ eine ganz neue Dimension 🙂

 

Um was geht es hier?

Verfaßt von gabyde     Kategorie: Allgemein

In diesem Blog möchte ich euch von Zeit zu Zeit amüsante, kuriose oder einfach nur außergewöhnliche Geschichten erzählen, über die ich im Rahmen meiner Ahnenforschung gestolpert bin.