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Erbschaftsstreit

Verfaßt von gabyde     Kategorie: Ahnengeschichten

Mein Vorfahr Georg Juppe (siehe auch http://ahnekdoten.de/?p=31) führte ab 1516 über mehrere Jahre einen Erbschaftsstreit für seine Frau Margarethe Typel gegen den Bürgermeister von Kassel, Hiob Schrindeisen. Es ging um den Anspruch auf ein Haus in Kassel.

Interessant dabei ist, wie sich die Ansprüche der beiden Kontrahenten jeweils herleiteten. Anfangs konnte ich überhaupt keinen Zusammenhang erkennen.

Das Haus wurde zuletzt von Margarethes Tante, Anna Typel bewohnt. Sie hatte es von ihrem verstorbenen Ehemann, Johann Schweyß (auch Johann Nücker genannt Schweiß) geerbt. Offenbar war dieser aber gar nicht erbberechtigt. Das Haus stammt nämlich aus der Erbmasse dessen erster Ehefrau, Catharina Bucker bzw. deren Mutter Else Groppengießer. Catharina Bucker wiederum war eine Halbschwester von Anna Eppenheyn. Jene Anna Eppenheyn nun war die Mutter von Hiob Schrindeisen.

Demnach war Hiob Schrindeisen der rechtmäßige Erbe, denn die Ehe von Catharina Bucker und Johann Schweyß blieb kinderlos, damit war er der einzige lebende Nachkomme von Else Groppengießer.

Hätte der Anwalt von Hiob Schrindeisen diesen Sachverhalt nicht in der Prozeßakte eingehend erläutert, wäre der Zusammenhang nie klar gewesen.

Bei der Gelegenheit konnte ich auch die im Netz kursierende Fehldeutung des Namens „Eppenheyn“ widerlegen. Der Anna wurde sogar schon ein Adelstitel „von Eppenhain“ angedichtet. Tatsache ist, daß ihr Vater ein Henne oder Hans Eppenheyn war, wobei „Eppenheyn“ nichts anderes bedeutet als „Eberhards Heinrich“.

Es geht doch nichts über Primärquellen!

Der Trompeter und seine Frau

Verfaßt von gabyde     Kategorie: Ahnengeschichten

Bartholomäus Hanauer war Hoftrompeter des Hessischen Landgrafen Heinrich III „des Reichen“ (1440-1483) in Marburg und wurde von diesem nicht nur außerordentlich gut bezahlt, sondern erhielt zusätzlich regelmäßig Geldgeschenke und auch andere Zuwendungen z.B. in Form von Naturalien sowie ein Haus in der Judengasse (mit der Option, dieses jederzeit verkaufen zu dürfen). Auffällig ist zudem, daß seine, übrigens deutlich jüngere Frau (!) Guda, gebürtig wohl aus Kassel, vom Landgrafen eine Rente auf Lebenszeit bezog. Dies alles spricht dafür, daß dem Landgrafen wohl daran gelegen war, daß beide sehr gut versorgt waren. Eine Erklärung dafür könnte sein, daß die Tochter Margarete, die ca. 1475 zur Welt kam, womöglich eine Tochter des Landgrafen war… (es war nicht unüblich, die sogenannten „Schlafweiber“ an Bedienstete zu verheiraten, wenn jene schwanger wurden). Interessanterweise hat diese Tochter dann später den Goldschmied und Ratsherren Georg Juppe (übrigens ein Bruder des Bildhauers Ludwig Juppe) geheiratet, was für die hohe gesellschaftliche Stellung der Familie Hanauer spricht. Dies ist sicherlich nicht selbstverständlich für eine Musikerfamilie, erst recht nicht im ausgehenden Mittelalter.

Die Frage bleibt, wie Guda von Kassel nach Marburg kam. Eine Möglichkeit wäre, daß sie zum „Troß“ des Trompeters gehörte, denn dieser war vorher in Diensten Ludwig II. in Kassel tätig, bevor er an den Hof Heinrichs wechselte. Womöglich war sie ja die Tochter eines seiner Mitmusiker, denn meist war Bartholomäus mit Ensemble unterwegs (zu dem z.B. auch sein Cousin Gerbrecht gehörte).

Sicher kann man natürlich niemals sein nach so langer Zeit (außer es sollte noch wider Erwarten ein eindeutiger Beleg auftauchen), aber es spricht einiges dafür, daß ein klein wenig landgräfliches Blut in meinen Adern fließt 🙂

P.S. Es ist übrigens belegt, daß Heinrich III. eine uneheliche Tochter mit der Frau eines Malers hatte, die dann später einen Ratsherren geheiratet hat. Zufall???