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Merkwürdige oder lustige Namen, 2. Teil – eine Fortsetzungsgeschichte

Verfaßt von gabyde     Kategorie: Verwandtschaft

 

Hier kommt der nächste Kandidat:

Hieronymus Rauffenbarth

geb. ca. 1705 in Oberursel, gest. 30.8.1775 in Pfaffenwiesbach.
Ob er der Sohn des Oberurseler Bürgermeisters gleichen Namens war oder einem anderen Familienzweig entstammt, wissen wir noch nicht.

Wie die Familie zu ihrem Nachnamen kam, kann man aber gerne mutmaßen 😉

17 Kinder und kein Ende

Verfaßt von gabyde     Kategorie: Ahnengeschichten

Als ich seinerzeit die Urkunden zu den Nachkommen meines Ururgroßvaters Friedrich Hucklenbruch aus Mettmann anforderte, ahnte ich noch nicht, was mich erwarten würde. Als ich dann nach mehreren Monaten Wartezeit einen dicken Umschlag mit fast 100 (!) Urkunden bekam, war ich ziemlich beeindruckt: 9 Kinder mit der ersten Frau, 3 mit der zweiten (eines davon meine Urgroßmutter).

Das war aber für damalige Verhältnisse nicht ungewöhnlich. Ich wurde erst dann hellhörig, als mich eine Nachfahrin vom ihm kontaktierte, die von keinem dieser 12 Kinder abstammte, sondern von einer Tochter Flora, die er mit seiner späteren zweiten Frau hatte, als er noch mit der ersten verheiratet war! Daraufhin machte ich mich auf die Suche in den Kirchenbüchern von Motzlar (dorther stammte seine zweite Frau) und fand 4 weitere Kinder. Diese waren nach dem Geburtszeitpunkt zurückgerechnet immer ungefähr Ende März/Anfang April gezeugt worden. Man konnte also davon ausgehen, daß Friedrich als Saisonarbeiter in Motzlar war.

Leider habe ich nie herausgefunden, was aus diesen anderen 4 Kindern geworden ist, weil es eine Lücke in den Kirchenbüchern gibt. Flora jedenfalls kam mit der Mutter nach Mettmann, als Friedrichs erste Frau gestorben war und er die Mutter seiner nebenehelichen Kinder heiraten konnte.

Angemerkt sei noch folgendes: Bei der Geburt eines seiner Kinder aus erster Ehe war er nicht anwesend, sondern verweilte in Schleswig-Holstein. Man könnte also mutmaßen, daß es vielleicht auch noch Nachkommen von ihm weiter im Norden gibt 😉

Später wurde er dann seßhafter und bekam eine Anstellung bei der Bahn. Damit gehörte er dann zu den Besserverdienenden und konnte auch angemessen für seine recht große Familie sorgen.

P.S. Sollte irgendjemand mal in Schleswig-Holstein in den 1850er bis 1870er Jahren über Kinder von einem Friedrich Hucklenbruch aus Mettmann stolpern, so würde ich um Nachricht bitten. Ebenfalls wenn jemand etwas über das Schicksal der anderen 4 Kinder aus Motzlar (Joseph, Monika, Thekla und Antonia Fürst) weiß.

Braunschwieger Cathol?

Verfaßt von gabyde     Kategorie: Ahnengeschichten

Im Jahre 1651 heiratet mein Vorfahr Dietrich Derwordt (bzw. „Der Wordt“) in Schleid/Rhön die Margarethe Studt. Eine rein katholische Gegend. Bis dahin nichts besonderes.

Allerdings machte folgendes mich von vornherein stutzig: beim Heiratseintrag wird er als „braunschwieger Cathol.“ deklariert.

Schleid_Derwordt_Tr_1651_Auszug

Wenn man sich nun vergegenwärtigt, daß Braunschweig incl. Umgebung zu dieser Zeit definitiv nicht katholisch war und es eigentlich auch keine katholischen Enklaven in oder um Braunschweig gab, beginnt man zu zweifeln.
Die Wahrscheinlichkeit, daß Dietrich aus Braunschweig stammt, schrumpft zudem mit seinem Namen.Unter Berücksichtigung der lokalen Aussprache (mit „hartem D„) wird er wohl eigentlich „Terwordt“ oder „Ter Woordt“ geheißen haben. Die Tatsache, daß es die Namensform mit anlautendem D eigentlich außerhalb des fränkisch-südthüringischen Sprachraums nirgendwo gibt, spricht dafür, daß es eine lokale Verballhornung ist.

Die Namensform mit anlautendem T ist hingegen recht verbreitet, besonders im katholischen westlichen Münsterland (heute Bocholt und Umgebung).

Woher kam also Dietrich wirklich? Kam er vielleicht über Braunschweig? War er im Krieg dorthin gelangt? Oder war das alles nur ein Irrtum des Pfarrers? Oder hat gar Dietrich mit Absicht seine Herkunft verschleiert? Stammt er vielleicht aus einem Flecken namens „Brunswick“, der heute wüst liegt?

Theorien über Theorien… Wer mag, kann gerne weitere beisteuern.

 

Merkwürdige oder lustige Namen, 1. Teil – eine Fortsetzungsgeschichte

Verfaßt von gabyde     Kategorie: Ahnengeschichten

Nachdem wir jetzt schon Schneider Beuln kennengelernt haben, möchte ich euch nach und nach einige weitere Vorfahren vorstellen, deren Namen entweder ein Schmunzeln oder ein Fragezeichen in die Gesichter der Zuhörer zaubern können.
Mein heutiger Kandidat heißt

Dietzel Katze

Dietzel (Koseform von Dietrich) wurde als Sohn von Claus d.Ä. Katze um 1350 geboren und war um 1400 Bürgermeister von Schmalkalden. Sein Nachname Katze weist auf die Herkunft der Familie aus Ober- oder Unterkatz in der Hohen Rhön hin. Sein Nachkomme Johann Katze hat dann um 1500 seinen Nachnamen in Katzing geändert, und der Name existiert noch heute in Schmalkalden in der Form Katzung.

Der Trompeter und seine Frau

Verfaßt von gabyde     Kategorie: Ahnengeschichten

Bartholomäus Hanauer war Hoftrompeter des Hessischen Landgrafen Heinrich III „des Reichen“ (1440-1483) in Marburg und wurde von diesem nicht nur außerordentlich gut bezahlt, sondern erhielt zusätzlich regelmäßig Geldgeschenke und auch andere Zuwendungen z.B. in Form von Naturalien sowie ein Haus in der Judengasse (mit der Option, dieses jederzeit verkaufen zu dürfen). Auffällig ist zudem, daß seine, übrigens deutlich jüngere Frau (!) Guda, gebürtig wohl aus Kassel, vom Landgrafen eine Rente auf Lebenszeit bezog. Dies alles spricht dafür, daß dem Landgrafen wohl daran gelegen war, daß beide sehr gut versorgt waren. Eine Erklärung dafür könnte sein, daß die Tochter Margarete, die ca. 1475 zur Welt kam, womöglich eine Tochter des Landgrafen war… (es war nicht unüblich, die sogenannten „Schlafweiber“ an Bedienstete zu verheiraten, wenn jene schwanger wurden). Interessanterweise hat diese Tochter dann später den Goldschmied und Ratsherren Georg Juppe (übrigens ein Bruder des Bildhauers Ludwig Juppe) geheiratet, was für die hohe gesellschaftliche Stellung der Familie Hanauer spricht. Dies ist sicherlich nicht selbstverständlich für eine Musikerfamilie, erst recht nicht im ausgehenden Mittelalter.

Die Frage bleibt, wie Guda von Kassel nach Marburg kam. Eine Möglichkeit wäre, daß sie zum „Troß“ des Trompeters gehörte, denn dieser war vorher in Diensten Ludwig II. in Kassel tätig, bevor er an den Hof Heinrichs wechselte. Womöglich war sie ja die Tochter eines seiner Mitmusiker, denn meist war Bartholomäus mit Ensemble unterwegs (zu dem z.B. auch sein Cousin Gerbrecht gehörte).

Sicher kann man natürlich niemals sein nach so langer Zeit (außer es sollte noch wider Erwarten ein eindeutiger Beleg auftauchen), aber es spricht einiges dafür, daß ein klein wenig landgräfliches Blut in meinen Adern fließt 🙂

P.S. Es ist übrigens belegt, daß Heinrich III. eine uneheliche Tochter mit der Frau eines Malers hatte, die dann später einen Ratsherren geheiratet hat. Zufall???

Wenn zwei sich streiten…

Verfaßt von gabyde     Kategorie: Ahnengeschichten

Dann freut sich manchmal der Genealoge…
Da hat z.B. einmal mein Vorfahr Selmus Brandenburger im Jahre 1548 Prügel von seinem Schwiegervater Schneider Beuln und seinem Schwager Martin Beuln bezogen. Ob er’s verdient hatte, sei dahingestellt (er teilte selber auch sehr gerne aus), aber da der Vorfall im Bußregister festgehalten wurde, habe ich auf diese Weise etwas über die Familie seiner Frau erfahren und konnte auf dieser Seite zugleich den Stammbaum um eine Generation erweitern. Und das zu einer Zeit, wo Ehefrauen meist namenlos blieben.

Generationenversatz

Verfaßt von gabyde     Kategorie: Ahnengeschichten

Ernst Cording (1857-1937), mein Altvater, hat es weit gebracht. Als er 1881 meine Altmutter Emma Hermes heiratete, war er noch Fabrikarbeiter. Er machte dann eine Schlosserlehre, machte seinen Meister, und bereits 1904 gründete er ausschließlich mit seinem eigenen Vermögen eine GmbH und war Besitzer einer Fabrik für Baubeschläge mit 9 Fallhämmern.

Emma war 1899 nach dem 10. Kind im Kindbett gestorben. Ernst heiratete dann eine etwas ältere Frau, die 1924 im Alter von 70 Jahren starb. Zu dem Zeitpunkt war aber bereits seine zukünftige dritte Frau, die damals 28 Jahre junge Klara Steinbach, mit seinem jüngsten Sohn, Peter Otto, schwanger. Ernst und Klara heirateten 1925, als er 67 und sie ganze 29 Jahre alt war. Trauzeugen waren meine Urgroßeltern, die beide zu dem Zeitpunkt schon Anfang 40 waren.

So bekam also meine Urgroßmutter mit 42 Jahren noch einen kleinen Bruder und meine Oma im Alter von 12 Jahren einen Onkel.
Um das fortzuspinnen: als mein Vater geboren wurde, war sein Großonkel gerade mal 12 Jahre alt.

Alles klar? 😉

Schäferstündchen

Verfaßt von gabyde     Kategorie: Aufgeschnappt

Vor einiger Zeit saß ich im Ev. Kirchenarchiv in Darmstadt, als der Forscher, der am Lesegerät neben mir saß, die Anwesenden um Lesehilfe bat. Mit der geballten Forscherkompetenz aller Hilfsbereiten gelangten wir schnell zu der Lösung: da hatte die Frau des Schäfergesellen ein mit dem Schäfer „in Hurerey“ gezeugtes Kind zur Taufe gebracht.

Jetzt wissen wir endlich, wo der Begriff des „Schäferstündchens“ seinen Ursprung hat 😉

Die meisten Nachnamen in Folge

Verfaßt von gabyde     Kategorie: Ahnengeschichten

Eine Tochter des Johann Andreas Croll, die Amalia Wilhelmine Friederike (1774-1824), war, da die Eltern zum Zeitpunkt ihrer Geburt noch nicht verheiratet waren, eine geborene Klingenberg (Familienname der Mutter). Als dann die Eltern die Ehe schlossen, erkannte der Vater die Kinder als seine eigenen an und diese erhielten denn auch dessen Nachnamen Croll. So wurde aus der Amalia Wilhelmine Friederike Klingenberg die Amalia Wilhelmine Friederike Croll.

1804 heiratete sie in Bösingfeld (heute ein Stadtteil von Extertal/Lippe) den Franz Christian Ludwig Stichweh. Damit hatte sie bereits ihren dritten Nachnamen. Franz Christian Ludwig führte einen Krug, d.h. eine Wirtschaft, und war deshalb unter seinem Beinamen „Krüger“ bekannt.

In der Folge wurde sie eigentlich nur noch als Amalia Wilhelmine Friederike Krüger geführt (Nachname Nr. 4).

1808 verstarb Franz Christian Ludwig und Amalia Wilhelmine Friederike wurde Witwe. Es dauerte immerhin bis 1810, bis sie zum zweiten Mal heiratete, nämlich den Otto Wilhelm Cording. Somit hatte sie wieder einen neuen Nachnamen.

Als sie dann 1824 im Alter von nur 49 Jahren starb, konnte sie auf ein bewegtes Leben zurückblicken – zumindest was den Wechsel des Familiennamens angeht.

Die kürzeste Ehe

Verfaßt von gabyde     Kategorie: Ahnengeschichten

Johan Andreas Croll (1719-1787), Sohn des Pfarrers Ruland Crollius aus Breitenbach/Fulda war zunächst Leutnant, später Stabskapitän im Hessen-Kasselischen Garnisonsregiment von Bülow in Rinteln. Mit seiner fast 35 Jahre jüngeren „Haushälterin“ Wilhelmina Christina Klingenberg, einer Vollmaierstochter, hatte er, schon recht betagt, vier uneheliche Kinder. Das letzte der vier kam zur Welt, als er bereits in Rente war. Aber eine Hochzeit kam wohl trotzdem nicht in Frage.

Bis zum 17. Juni 1787. An diesem Tag hat er endlich der Mutter seiner Kinder das Jawort gegeben. Aber diese Ehe hielt nicht lange. Bereits Mittags um 12 Uhr desselben Tages verstarb er.

Das gibt dem Begriff „bis daß der Tod euch scheidet“ eine ganz neue Dimension 🙂